Meine kurze Shootingreise nach Leipzig hatte einen chaotischen zweiten Tag. Der ursprüngliche Plan zielte auf ein Shooting mit Paula ab – das war der Reisegrund. Aber es zerschlug sich. Dann gab es einen Plan B und einen Plan C – mehrere wunderbare Modelle bewarben sich auf einen gut dotierten Job, der ausdrücklich freitags acht bis 13 Uhr ausgeschrieben war, um dann kurz vorher einen Tag, eine Woche oder wenigstens auf den Abend zu verschieben. Ein Model schrieb mir über die MK, daß sie lieber per whatsapp weiterkommuniziere – ein heilloses Chaos. So habe ich dann drei Tage vorher Nicoletti zugesagt, bevor ich ganz allein dasitze. Die whatsapp-kommunikation ging weiter, ich dachte auch hier an Nicoletti.
Das Studio war auch für mich neu – die ISO-Studios in Leipzig haben schon ein spannendes Konzept mit reichlich antiken Möbeln und Gebrauchsgegenständen. Die Blitztechnik war allerdings nicht ganz befriedigend. Mein Outdoorblitz im Keller ist nicht nur leistungsstärker, sondern auch mit mehr Lichtformern gesegnet. Ich hätte ihn nur einpacken müssen. Nachdem ich 10 Minuten zu spät durch Schneeregen und Vorortverkehr ankam, standen zwei Models da, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Mein Fehler, Doppelbuchung ist schon blöd, aber die beiden passten optisch auch nicht zusammen. So gab es zweimal zu Anfang „first contact with Latex“, allein das war die Reise wert. Dann wurde es dünn.
Es gibt einige Bilder mit Steel-Bondage und Breathplay – alles irgendwie uninspiriert. Ich hatte den kräftigen Rauchgeruch von einem Model in der Nase, in meinem Kopf ging immer nur die Frage um „Was tue ich hier eigentlich?“ Schließlich habe ich abgebrochen und das Shooting mit einem Model fortgesetzt. Das hat dann Spaß gemacht. Wenn ich das nächste Mal kein passendes Model bekomme, sage ich das Studio gleich ab. So einfach.
Valentina buche ich gerne wieder, sie hat die Mischung unschuldig-verrucht hervorragend drauf.