Alina

Seit März 09 kenne ich Alina – in der Model-Kartei derzeit noch unter Lady Macbeth zu finden. Normalerweise bekomme ich lange gelbe Zähne, wenn ein Model „Lady sowiese“ oder „Herrin werweisswie“ heissen mag. Ich denk da an etwas ganz anderes. Alina hat ihren Namen sicher ohne derartige Hintergedanken gewählt, weil sie ein besonderes Verhältnis zu Shakespeares Lady Macbeth hat. Die Dominanz ist eine ihrer vielen Facetten – sicher nicht ihre liebste.

Natürlich weiss niemand, ob die schönsten Models dieser Welt aus Kiew kommen. Alina wäre aber ein guter Beleg für eine solche Behauptung. Noch nie hatte ich ein so bescheidenes Model. Ihre Selbsteinschätzung, sie könne nicht posen, war ein glattes  Understatement. Sie war sich für nichts zu schade: Nicht für die Ballonspiele, nicht für den Taucheranzug, nicht für die Selbstbondage in Stahl und nicht für das Dominant-Posing mit einem Model, das auf der Setcard 5 Jahre Entwicklung (= altern) und 5-8 kg Gewicht zu erwähnen vergaß.

Das zweite Shooting mit Alina fand Juni 09 im Gartenreich Wörlitz statt. Wetter und Alina waren wunderbar. Anschliessend gab es noch ein kleines Regen/Wolkenbruchshooting an den Tagebaumaschinen der Ferropolis. Dort fiel Alina zwischen vielen Triathleten in Latex nur wegen ihrer zarteren Figur auf, aber das Wetter war schrecklich.

Drittes Shooting im Oktober 2010 in einem Mietstudio des Kulturvereines Magdeburg mit Katya und Alina. Wir hatten zwar einen interessant ausgebauten Dachboden als Studio, aber er war kalt und stürmisch- auch unter dem Dach. Die Bilder sind trotzdem ganz nett, besonders da, wo Alina dominant oder devot spielt.

Im März 2010 sah ich Alina und Katya (die beiden passen einfach gut zusammen) in Göttingen. Dieses Mal hab ich mich getraut und Alina ihre vollen schauspielerischen Fähigkeiten abverlangt. Als gequältes und verängstigtes Wesen ist sie genauso beklemmend echt wie als bizarres Wesen bei Machtspielchen. Daneben gab es einen Chilling room aus Plastik und zum Schluß die Shootingdusche zum Haare ruinieren. Falls jemand sich fragt, warum der chilling room nicht rund ist: er war kaputt und undicht, aber nach 2 Stunden aufblasen bringt man das 20 kg schwere Teil nicht mal schnell zum Händler.

Im Oktober 2010 trafen wir uns im Mietstudio Leipzig. Hier gab es jede Menge interessanter Hintergründe, die Bilder sind ganz gut geworden. Neben den Serien mit Katya gab es eine zauberhafte letzte Stunde mit einer Serie im Keuschheitsgürtel, in einer Daunenjacke und – war mir ganz prima gefällt – , eine Serie, bei der sich Alina nur mit Haltung und Posing von devot nach dominant verändert.

Als Model ist Alina erste Wahl, weil sie jedes Objekt mit Hingabe und vollem Körpereinsatz präsentiert.

Sie hat wesentlich mehr im Kopf als Modeln. Ihre Schauspielkünste wurden in Leipzig schon bemerkt, man kann sie (bei Kenntnis ihres Nachnamen) ergoogeln. Soweit ich sie gehört habe, spricht sie neben einem akzentfreien Deutsch und Russisch auch Englisch, Französisch und italienisch. Leider hört sie zum Sommer mit dem Modeln aus Ausbildungsgründen auf. Ich hoffe, wir schaffen das letzte geplante Shooting.

Falls das wem wichtig ist:

Setcard

Körpergröße 169 cm
Gewicht 54 kg
Haare Blond Lang
Augenfarbe Grün
Maße 90 – 62 – 94
Konfektionsgröße 34-36
Schuhgröße 41
Hautfarbe Hell

So, der Beitrag ist jetzt 6 Jahre alt, Zeit für ein Update.

Das sechste Shooting fand Juli 2011 an der Asseburg bei Wolfenbüttel statt. Es war ein klarer sonniger Tag, so sind viele Bilder hart im Kontrast. Es war der erste Outdooreinsatz des Rotkreuzanzuges von MD-Latex. Auch der Versuch Steel-Bondage outdoor in der (waldeseinsamen) Öffentlichkeit war ein Novum, selbstverständlich wollte jemand Alina retten.

Studioshooting Februar 2012 in Leipzig. Ich hatte mir von Fantasticrubber den Catsuit „Mannequin“ für Alina maßschneidern lassen und dafür versprochen, eine Fotoserie vom Einsteigen zu liefern. Wir hatten beide noch nie einen Catsuit mit Krageneinstieg gesehen und waren sehr vorsichtig.
Dazu hatten wir uns mit Katha ein spezialisiertes Bondagemodel eingeladen, das ins Vakuumbett und den ersten Aufblasanzug (in England gekauft, letztlich Chinaware mit mässiger Passform) ohne Murren einsteigen sollte. Katha hat meine Erwartungen voll erfüllt. Auch von Alina im Mannequin-Anzug war ich so hingerissen, daß sie 90 % des Shootings nicht aussteigen durfte. Es gab von Fantasticrubber noch ein leihweises Korsett. Die 420 € waren mir damals zu teuer, aber die Passform hat mich (5 Jahre später) doch überzeugt.

Mietstudio Leipzig war auch der nächste Shootingort mit Alina – im November 2012. Da das Studio pro Tag 600 € kostet, habe ich immer 2 Models eingeladen, damit eine Absage keinen Riesenschaden macht. Tag ausplanen und Studiokosten – da kommen schnell 1000 € zusammen. Alina hat mich allerdings noch nie versetzt. Dazu hatten wir Miss Juli da. Sie macht sonst Fitnessbilder, hat eine Hammerfigur und kein einziges Bild mit einem Lächeln. Alina riss es raus.

Katalogshooting mit Alina für Latexcrazy März 13 in Grimma. Dies war einer der Tage, die man gerne vergessen möchte: Ich hatte schon viele Sachen von Latexcrazy bekommen, die Leute einmal kennengelernt und nun angeboten, ein Katalogshooting mit 10-12 Latexobjekten zu machen. Der Zeitplan war locker bis großzügig, aber die ganze Aktion stand unter einem schlechten Stern. Das Studio in Leipzig war besetzt, so sind wir auf ein Studio in Grimma ausgewichen, das letztlich viel kleiner als gedacht war, klapperkalte Umkleide und nach dem Besitzer haben wir auch gesucht, so dass es später als geplant losging.

Ich fand es spannend, das der Designer zu jedem seiner Objekte die Acessoires schon geplant hatte, Schuhe, Schmuck – alles da.

Wenn ich wirklich noch einmal ein Katalogshooting mache, dann viel aufwändiger: Bekanntes Studio, zwei Models (damit man nicht ewig herumsitzt, während sie umgezogen wird), Visa und Catering. Allerdings könnte man Katalogshootings auch Profis überlassen. Alina war fröhlich und professionell wie immer, sie hatte den meisten Streß, während Designer und Fotograf nach jedem Outfit 20 Minuten quatschten und geigelten.

Februar 14 war dann unser zehntes Shooting – wieder im Mietstudio Wolfsburg. Als Highlights sind das Posen mit Vollschutzanzug und Dräger Rebreather – wegen Hitze und Atemreduktion das heftigste, was sie mitgemacht hat, die Serie mit der Skijacke mit Brille, Anna im Einsteigeballon und die 420 Bilder lange Serie mit Alina als dominanter Teufelin zu nennen.

Die Traumshootings waren immer Alina und Katya im Doppelpack, wobei ich nie wusste, ob ich beide total oder eine groß aufnehmen soll. Der Park in Wörlitz bleibt meine Lieblingslocation und ein schöneres Outfit für Alina als den Fire-Glow von Latexcrazy kenne ich auch nicht. Dieses Mal war es kein Katalogshooting für Latexcrazy, sondern ein Shooting mit Objekten von denselben. Unterschied: Der Zeitdruck war weg. Kein Shootingtag 2014 war schöner als dieser Maitag.

Februar 2016 war Alina wieder in Wolfsburg. Neuheit: ein Catsuit mit Haube und Gesichtseinsteig. Im Jet-Fighter von Latexcrazy war sie auch, nur der Breathplay-Suit behagte ihr nicht. Ich kann es verstehen und sie hat es versucht.

September 2017: Unser 13. Shooting im Okerwerk in Braunschweig. Alina war wieder einmal ein Traum von Model: Traumhaftes Posing und der Gesichtsausdruck variantenreich ohne Ende. Mindestens 20 traumhafte Lächeln. Dieses Mal hat das mit dem Catsuit mit Gesichtseinstieg geklappt.

November 2017: wieder im Okerwerk Braunschweig, wieder 5 traumhafte Stunden. Neben einem extra für sie angefertigten Catsuit Tanja von Latexcrazy hatte sie 2 Catsuits übereinander an.

März 2018: Alina wünscht von nun an Marusia zu heissen, weil sie dann leichter unter ihrem Künstlernamen gefunden wird. Ich werde beide Namen nennen, denn nach 15 Shootings und 10.000 Bildern gibt das Ändern eines Namens auch nur Fragen. Ähm: Nebenbei: 1800 traumhafte Bilder mit Polina.

1. Mai 2022: Nach 3 Jahren Coronapause hatten wir wieder ein Shooting in Leipzig. Es war nur 4 Stunden kurz, aber schön.