Kein Shooting mit Amina

Heute hätte es ein Shooting mit Amina geben können.

Amina hatte sich wie derzeit viele ukrainische Modelle in der Model-Kartei bei mir beworben. Ich hatte sie noch gefragt: „Bist Du sicher, dass Du Dich bei mir bewerben willst? Du hast Dich für Latex beworben und Fetisch ausgeschlossen!“ Die Antwort kam prompt „Latex ist OK für mich“. Die weitere Kommunikation lief zu meinem Erstaunen über eine polnische Model-Agentur. Ungewohnt, aber nett. Modelle, die eine Assistentin für die Kommunikation haben, hatte ich nocht nicht.

Vor mir stand dann eine schüchterne junge Frau, die im naßkalten, hektischen Hannover irgendwie verloren wirkte. Sie benötigte eine dreiviertel Stunde brauchte, um sich zu schminken. Das Ergebnis war die dreiviertel Stunde wert. 

Das Fotomietstudio war für mich auch neu, etwas kalt und sehr gut ausgestattet. Da ein Kleiderständer rumstand und ich ihr schon eine Sequenz „first contact with Latex“ angekündigt hatte, hab ich sie die Teile an der Stange ansehen und präsentieren lassen. Daher stammen die Bilder. Sie hat zwei Catsuits angezogen, sah mit einer wirklich schlanken schönen Figur sehr gut darin aus und fühlte sich unwohl. Beim Anziehen gab es schon brennende Schmerzen, Atemprobleme und bei Berührung mit Latex rote Stellen – eine Kontaktallergie. Sie hat versucht, durchzuhalten und erst beim zweiten Anzug Bescheid gesagt. Schade. Wir haben das Shooting abgebrochen. Ich hab ihr die Fahrtkosten und die Übernachtungskosten erstattet, fürs Shooting gab es nichts. Dann hab ich sie noch zum Bahnhof gebracht – 33%, weil ich nett bin, 33%, weil ich ein Weichei bin, das niemandem wehtun will und 33%, weil der Arzt in mir die Beruhigung der allergischen Reaktion möglichst lange beobachten wollte. 

So hatten wir beide einen schlechten Tag. Und ich hab wieder kein Weihnachtsshooting. Wirklich schade.